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Die Tage der Schwarzgeldoasen Schweiz und Liechtenstein sind wohl gezählt

... von Franz Fürst

 Vorige Woche legte der Bundesfinanzminister einen Entwurf für ein „Gesetz zur Bekämpfung schädlicher Steuerpraktiken und der Steuerhinterziehung“ den Kabinettskollegen vor. Die Zielrichtung ist eindeutig: Den Steueroasen soll es an den Kragen gehen. Im Visier sind vor allem die Schweiz und Liechtenstein. Sollten diese Staaten nicht die von der OECD aufgestellten Kriterien der behördlichen Zusammenarbeit  erfüllen, soll der Geschäftsverkehr mit diesen Staaten notfalls lahm gelegt werden. So sollen beispielsweise deutsche Konzerne die Dividenden ihrer Tochtergesellschaften in der Schweiz in Zukunft nicht mehr steuerfrei kassieren dürfen. Nach dem Gesetzentwurf von Steinbrück droht Steueroasen eine Art Handelskrieg. Der Standort Schweiz ist gefährdet, wenn sich noch andere Länder diesem Vorgehen anschließen. Dies ist zumindest für Frankreich und Italien zu erwarten. Denn viele Franzosen und Italiener unterhalten in der Schweiz ebenfalls Schwarzkonten. Sprachbarrieren gibt es mit der viersprachigen Schweiz nicht.

 Nach einer Meldung von WELT-ONLINE vom 01.02.2009 ziehen immerhin viele Steuerflüchtlinge ihr Geld aus Liechtenstein ab. Liechtensteins Ruf als besonders verschwiegene Alpenfestung schmilzt wie Almbutter in der Sonne. WELT-ONLINE zitiert einen Insider aus Zürich mit den Worten: „Wenn Sie Ihr Geld in die Hände der so genannten Finanzexperten  in Zürich legen, können Sie es auch gleich in die Hände von weiß Gott wem legen, der weiß Gott was damit macht.“ Anlass für diese  Äußerung dürfte die Tatsache sein, dass die amerikanische Regierung die Schweiz so unter Druck gesetzt hat, dass die Schweizer Banken die Daten von Schwarzkonten von US-Bürgern herausrücken müssen.