Lohnt es sich, die eigene Steuererklärung selbst zu erstellen?

Diese Frage stellt sich für jeden, der eine Steuererklärung abgeben muss oder (im Falle eines Steuervorteils) abgeben will.

Die Antwort hängt von mehreren Fragen ab:

1. dem Schwierigkeitsgrad des konkreten Steuerfalles,

2. dem steuerlichen Grundwissen des Steuerbürgers,

3. seiner Bereitschaft, sich mit dem komplizierten deutschen Steuerrecht auseinander zu setzen,

4. seiner Bereitschaft, vergleichsweise einiges an Freizeit für die Erstellung der eigenen Steuererklärung zu opfern,

5. dem Grad seiner Bereitschaft, für die Erstellung der Steuererklärung durch eine professionelle Hilfe zu zahlen.

Wer keine Lust und keine Zeit hat, seine Steuererklärung selbst anzufertigen, sollte diese Aufgabe an einen Steuerberater delegieren, oder, wenn er Arbeitnehmer ist, einem Lohnsteuerhilfeverein beitreten.

Für wen dagegen Zeit keine Rolle spielt und wer gleichzeitig den finanziellen Aufwand für eine professionelle Hilfe sparen will, der kann und sollte seine Steuererklärung durchaus selbst erstellen. Wer ein gewisses steuerliches Grundwissen mitbringt und sich dem Schwierigkeitsgrad des jeweiligen Falles gewachsen zeigt, kann sich das Vorhaben zutrauen.

Wer diese steuerliche Grundwissen nicht mitbringt, kann sich ein solches steuerliches Grundwissen für den Hausgebrauch durchaus aneignen. Hierzu gibt es Literatur, die den Anfänger in das Steuerrecht einführt. Und es gibt fiscalero. fiscalero erklärt allgemeinverständlich, was man für die eigene Steuererklärung wissen muss.

Aber auch ohne nennenswertes steuerliches Grundwissen und ohne die Bereitschaft, sich in dieses komplizierte Gebiet einzuarbeiten, gibt eine Möglichkeit, die eigene Steuererklärung selbst anzufertigen, und zwar mit Hilfe einer sog. Steuersoftware.
Ein Steuererklärungsprogramm führt den Steuerbürger Schritt für Schritt durch einen Fragenkatalog. Solche Programme sind erschwinglich und machen sich in der Regel auch bezahlt. Mit Hilfe eines solchen Programms ist es praktisch unmöglich, dass man vergisst, einzelne Werbungskosten geltend zu machen. Die Beantwortung der Fragen kostet zwar etwas Zeit, geht aber ohne jeden Stress vonstatten. Stress macht da schon eher das Zusammensuchen der Unterlagen, das jeder selbst erledigen muss, der diese Aufgabe nicht auf eine Sekretärin übertragen kann. Die Unterlagen zusammensuchen muss schließlich auch der, der einen Steuerberater beauftragt.